Frauenturnfahrt, 5./6. September 2020, Georges de l'Areuse und Creux du Van

TURNFAHRT ZUM GRAND CANYON DER SCHWEIZ

Als die Textverfasserin im Vorfeld bei einer bekannten Suchmaschine den Begriff «Creux du Van» eingab, bekam sie unzählige eindrückliche Bilder zu sehen. Die Vorfreude, die natürliche Felsarena live zu sehen, war also gross. Aber nun alles der Reihe nach.

 

Am Samstag, 5. September treffen sich die aufgestellten Turnerinnen am Bahnhof Frauenfeld und besteigen kurz darauf den Schnellzug. Trotz der frühen Uhrzeit wird viel diskutiert und gelacht und in Zürich verlassen wir den fahrbaren Untersatz bereits wieder. Kaum am nächsten Perron eingetroffen, kommt die Durchsage, dass unser Zug 25 Minuten Verspätung hat. Kein Grund Trübsal zu blasen. Die Zeit wird umgehend dazu genutzt, um das erste Mal auf zwei schöne Wandertage anzustossen. Anschliessend geht unsere Reise via Neuchâtel nach Bôle weiter.

Von Bôle aus wandern wir gemütlich nach Boudry und weiter hinunter zur Areuse. Wir sind fasziniert von der schönen Schlucht und folgen dem schattigen Pfad flussaufwärts. Unterwegs geniessen wir unser Mittagessen aus dem Rucksack und gönnen uns danach ein kühles Bier oder den lang ersehnten Kaffee im Restaurant. Nach ca. 3.5 Stunden Wanderzeit nehmen wir den Schlussaufstieg zu unserem Übernachtungsort in Angriff.

Die Ferme Robert liegt am Fusse des Creux du Van und vor uns baut sich die eindrückliche Wand auf. Wir erahnen, welcher Aufstieg uns am nächsten Tag bevorsteht. Zuerst lassen wir aber den Abend gemütlich bei einer feinen Rösti, einem Schluck Wein und Dessert ausklingen. Natürlich darf bei einigen Turnerinnen der berühmt berüchtigte Absinth als Absacker nicht fehlen.

Frisch gestärkt vom Frühstück starten wir unsere Tour zum Erklimmen des Creux du Van. Stetig bergauf führt uns der Weg und schon ziemlich bald werden die ersten Jacken und Pullover ausgezogen. Nach ca. 1.5 Stunden haben wir den schweisstreibenden Aufstieg geschafft und stehen an der Kante. Wir geniessen, trotz Wolken und Wind, die Aussicht und halten die Eindrücke fotografisch fest. Auch das obligate Gruppenfoto mit dem Creux du Van im Hintergrund wird gemacht. Am Rand des riesigen Felsen entlang laufen wir weiter zum Restaurant und geniessen unser Mittagessen im Innern. Die letzte Wanderetappe führt nur noch bergab nach Travers, wo wir wiederum mit Zug und Postauto die Heimreise antreten.

An dieser Stelle ein herzliches «merci beaucoup» an Sarah und Claudia für die Organisation dieser abwechslungsreichen Turnfahrt.

 

Bettina Meili


Männerturnfahrt, 29./30. August 2020, Prättigau

WARTH-WEININGER TURNER TROTZEN DEM WETTER

Missliche Wetterbedingungen und Dauerregen vermögen die fröhliche Stimmung auf der Män-nerturnfahrt nicht zu trüben!

Traditionsgemäss steht jeweils am letzten Augustwochenende die Turnfahrt der Männer- und Aktivriege des TV Warth-Weiningen auf dem Programm.

So fanden sich denn auch in diesem Jahr am Samstag, 29. August vierzehn wetterfeste Turnkamera-den pünktlich um 07.19 Uhr in Frauenfeld beim Bahnhof der Frauenfeld-Wil-Bahn ein, wo Reiseleiter Roger Müller, welcher diese Funktion in diesem Jahr stellvertretend für den rekonvaleszenten „Turn-fahrt-Obmann“ Hans Müller übernommen hat, sogleich eine Programmänderung verkündete;

aufgrund der langanhaltenden und andauernden Regenfälle hat sich abgezeichnet, dass die geplante Wanderung auf dem Prättigauer Höhenweg im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser fällt und nicht absolviert werden kann.

Das von Roger quasi über Nacht „ad hoc“ zusammengestellte Ersatzprogramm sollte sich - primär aus kulinarischen Gründen - jedoch als nicht minder attraktiv erweisen…

Vorerst ging es für die Turnerschar aber erst einmal mit dem „Wilerbähnli“ bis nach Wil, und im An-schluss mit der SBB via St. Gallen das Rheintal hinauf bis nach Landquart. Die Rhätische Bahn brach-te die Gruppe danach bis nach Klosters Dorf, wo ernüchtert festgestellt werden musste, dass der all-seitig erwartete Kaffe-Halt aufgrund geschlossener Restaurants wohl oder übel ausfallen muss…

So hiess es dann bald einmal, die Regenhosen zu montieren und die Pelerinen anzuziehen. Der Wet-tergott hatte nämlich weder Gnade noch Einsehen und liess es munter in Strömen weiterregnen.

Statt mit der Seilbahn auf die Madrisa machte sich die Truppe daher zu Fuss auf in Richtung Küblis.

Nach einer halben Stunde tauchten schon bald einmal die altehrwürdigen Gebäude des Kurhotels Bad Serneus auf, und weil die Lust auf Kaffee nach wie vor ziemlich akut vorhanden war, beschloss man kurzerhand, hier sein Glück zu versuchen, und einzukehren. Zwar wird die ganze Anlage mit Hotel und Restaurant offiziell erst Ende 2020 wiedereröffnet - das anwesende Betriebspersonal hatte jedoch dermassen Erbarmen mit den durchnässten Turnern, dass es diese nicht nur mit Kaffee, sondern gleich mit einer ganzen Palette aus köstlichen Leckereien, bestehend aus Gipfeli, selbstgemachten Kuchen sowie mit einem kaltem Plättli mit einheimischem Käse und örtlichen Fleischspezialitäten verköstigte. Das mit viel Liebe entfachte Kaminfeuer trug ebenfalls dazu bei, dass sich die Wandergruppe erst nach ca. 2 ½ Stunden zum Weitermarsch entschliessen konnte. Der Regen prasselte auch nach dieser ausgedehnten Pause ununterbrochen munter weiter auf die armen Turner nieder, und der Pegel der Landquart, welche unmittelbar neben dem Wanderweg das Prättigau hinunterfliesst, stieg bereits beängstigend hoch an. Letztendlich erreichte die Turnergruppe jedoch unbeschadet, wenn auch klitschnass, den Bahnhof Küblis. Nach einer ca. halbstündigen Postautofahrt konnte dann gegen 17 Uhr im Hotel Rhätia in St. Antönien das Nachtlager bezogen werden. Wohl noch selten hat eine warme Dusche dermassen wohl getan…

Nach einem währschaften und sehr schmackhaften Abendessen sowie nach etlichen Stunden in ge-selliger Runde mit Kartenspiel und anderen Genüssen siegte dann um Mitternacht die Vernunft und man begab sich allenthalben zur allgemeinen Bettruhe.

Am Sonntagmorgen um 09.00 Uhr stand dann nach erfolgter Stärkung am reichhaltigen Frühstücks-büffet eine für eine Turnfahrt wohl eher unübliche Aktivität auf dem Programm:

Kurzfristig bekamen die Turner die Möglichkeit, dem legendären Talmuseum St. Antönien einen Be-such abstatten zu dürfen. Nebst diversen altertümlichen Utensilien und Werkzeugen aus der Region beherbergt dieses kleine aber feine Ortsmuseum derzeit auch eine temporären Ausstellung unter dem Titel „Veh Landschaften“. Jann Flütsch, seines Zeichens Gesamtprojektleiter der Ausstellung (und wie wir erfahren durften, in St. Antönien eine von schätzungsweise 47 Personen mit dem Nachnamen Flütsch…) erörterte den mehr oder weniger aufmerksamen Turnern während rund eineinhalb Stunden

Turnfahrt 2020 TV Warth-Weiningen, auf humorvolle Art und Weise allerlei Wissenswertes zur Region und Gemeinde Luzein, zur Walsersiedlung St. Antönien, zu den Ausstellungsstücken einiger namhafter Künstler sowie zu diversen Ausstellungsobjekten der bekannten ortsansässigen Hafner-Dynastie Lötscher.

So interessant dieser kulturelle Exkurs auch war - letztendlich galt es für die Turner, den Terminplan einzuhalten, und so machte sich die eine Hälfte der Turnerschar gegen elf Uhr auf in Richtung Pany, während dem es die andere, vorwiegend aus Turnern der Männerriege bestehende Hälfte, angesichts des Wetters vorzog, im Hotel Rhätia nochmals ein paar Runden zu jassen.

Obwohl es kurzzeitig danach aussah, als ob sich die Sonne vielleicht doch noch zu zeigen vermag, besserte sich das Wetter auch am Sonntag nicht wirklich, und so musste denn auch die bei schönem Wetter wohl ganz idyllische Höhenwanderung von St. Antönien nach Pany wiederum bei Regen, Nebel und Wind absolviert werden.

Nach erfolgter Mittagsverpflegung bestieg die Gruppe dann kurz vor zwei Uhr wieder das Postauto, und kurz danach in Küblis den Zug, welcher die Truppe dann via Landquart, Sargans und Zürich gegen Abend wieder wohlbehalten ins Unterland zurückbrachte.

Obwohl es an diesem Wochenende effektiv nur einmal regnete, und obwohl sich die körperlichen Strapazen aufgrund des doch stark umgestellten resp. abgekürzten Wanderprogramms in Grenzen hielten (böse Zungen behaupten, dass Letzteres ganz im Sinne der Turner gewesen sei…) hatten doch alle riesig Spass an dieser von Roger Müller absolut souverän geleiteten Turnfahrt. Ein grosses Dankeschön an dieser Stelle dem Organisator!

Reto Arnold


Kitu und Jugi, 22. Februar 2020, Turnfabrik

GLÜCKLICH OHNE SCHOKOLADE

Drei Wochen vor dem plötzlichen Stillstand aller Turnlektionen, hatten wir das Glück die Turnfabrik für zwei Stunden ganz für uns zu haben.

55 Kinder brachten die Halle zum Dampfen. Pommes Frites zum Reinspringen. Trampolinsprünge dem Himmel so nah! Hangen, rollen, springen jumpen, alles war möglich. Die Zwischenverpflegung, Weggli mit Schoggistängeli, ging da total vergessen. Es hat noch Schokolade, wurde nicht gehört, zu gross war der Eifer in der Bewegung. Eine Fröhlichkeit, die unsere Herzen berührte und in der aktuellen Zeit gerne in Erinnerung gerufen wird. Turnfabrik wir kommen wieder!

Die Zwischenverpflegung konnten wir auch auf dem Heimweg geniessen. So liess sich das Glück noch etwas verlängern….

Herzlichen Dank allen Leiter/innen und dem Leiter, die diese Aktivität ermöglicht haben. Ohne euch würde ein Teil der Freizeitbeschäftigung für die Kids fehlen. Und das ist auch mit der besten Schokolade der Welt nicht zu kompensieren.

Simone Held